IAM Wolfgang Ladwig

(WL) Seit September 2022 ist Wolfgang Ladwig bei der interaktiv gemeinnützigen Gesellschaft für Schule, Sport und Soziales mbH als Koordinator in Aurich (Niedersachsen) tätig. Was er außerdem in Sachen Handball alles auf die Beine gestellt hat, erfahrt ihr in diesem Teil unserer IAM-Reihe.

Hallo Wolfgang, was hast du vor interaktiv beruflich gemacht und wie sieht dein bisheriger Werdegang aus?

Wolfgang Ladwig: Nach meinem Studium war ich 18 Monate für das Landesarbeitsamt Niedersachsen/Bremen tätig. Während dieser Zeit hatte ich die ersten Berührungspunkte mit der beruflichen Bildung. Kurzum: es erfolgte meine Kündigung und meine erste Tätigkeit als pädagogischer Mitarbeiter bei der DAA, einem gewerkschaftlichen Bildungsträger. Kurze Zeit später übernahm ich die Leitung des Bereichs Wilhelmshaven, Friesland und Ostfriesland für exakt 10 Jahre. Anschließend übernahm ich die Geschäftsführung im Institut für Erwachsenenbildung, später in der IEB-Gruppe gekoppelt mit meiner Selbstständigkeit. Mit „Gleichgesinnten“ gründete ich dann die Vita-Akademie, für die ich bis zum zuletzt als Gesellschafter und Geschäftsführer tätig blieb. So begleiteten mich während meiner gesamten beruflichen Laufbahn die verschiedensten Facetten der beruflichen Bildung.

Wie hat dich dein Weg zu interaktiv geführt?

WL:  Wie könnte es anders sein: durch den Handballsport. interaktiv Handball führte ein Trainingslager in Ihlow durch. So liefen Bastian Schlierkamp und ich uns quasi zwangsläufig über den Weg. Der Name Schlierkamp war mir schon durch meine Trainertätigkeit beim OHV Aurich geläufig. So kamen wir ins Gespräch. Einige Traningsteilnahmen bei uns, dem SV Eintracht Ihlow, ergaben sich automatisch. Durch den Zweitwohnsitz – und dadurch relativ häufige Aufenthalte von Bastian in Ihlow – intensivierten wir unsere Gespräche. Selbstverständlich auch über berufliche Inhalte. Ein Besuch in Ratingen auf dem Interaktiv-Campus folgte und somit der Gedanke, dieses Projekt auch in Niedersachsen zu installieren. Manchmal geht’s halt relativ zügig.

Wie würdest du dein (berufliches/ Sportler) Mindset beschreiben?

WL:  Kurz und bündig: Leistungs- und erfolgsorientiert in Sport und Beruf. Ich habe immer gesagt, so wie ich mich beim Sporttreiben verhalte, präsentiere ich mich auch im Berufsleben.

Was begeistert dich so am Handball?

WL:  Diese Frage ist für mich am schwierigsten zu beantworten, denn darüber könnte ich unzählige Seiten schreiben. Daher nur die üblichen Beschreibungen wie: Dynamik, Tempo, Härte, Spaß etc. Meine Frau und unsere Kinder haben immer mit dafür gesorgt, dass meine Liebe zu diesem Sport nie abflachte. Unsere drei Söhne haben in der zweiten und dritten Liga gespielt, unsere Tochter auf Bezirksebene, meine Frau in der dritten Liga. Meine Wenigkeit war Landesauswahltrainer und Trainer des OHV von der untersten Spielklasse bis in die zweite Bundesliga – viel mehr Begeisterung für diesen Sport kann ich nicht ausdrücken. Handball ist in unserer Familie dauerpräsent. Übrigens haben wir uns auch einige Spiele in Ratingen angeschaut – hoffentlich gelingt der Aufstieg.

Warum hast du dich für interaktiv entschieden?

WL:  Das spannende Projekt und für mich noch einmal die Möglichkeit, ein neues Themengebiet kennenzulernen, war ich doch Jahrzehnte ausschließlich in der Erwachsenenqualifizierung unterwegs. Selbstverständlich spielt auch Sympathie zu den handelnden Personen für mich eine große Rolle. Außerdem überzeugten mich der Umgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander und deren Hilfsbereitschaft. Berührungspunkte zu diesem Thema hatte ich durch Kinder unserer Freunde und Bekannten sowie durch Berichte unserer Enkelin in Bezug auf ihre AG in den Grundschulen.

Kürzlich wurde einem neuen Ganztagsförderungsgesetz zugestimmt, wodurch ab 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule schrittweise eingeführt wird. Dadurch soll eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita-Zeit für viele Familien entsteht, sobald die Kinder eingeschult werden. (Quelle: BMFSFJ, 2023) Was ist deine Meinung dazu (vor allem in Hinblick als Koordinator in Niedersachsen)?

WL: Dringend erforderlich! Ich gehöre noch zur „Volksschulgeneration“. Bevor wir weiterführende Schulen besuchten begann unser Schultag um 8 Uhr bis wir um 13 Uhr den Griffel fallen ließen. Die unzähligen Themen und Probleme in allen Facetten der Gegenwart kannten wir nicht. Auf diese muss ich nicht hinweisen, alle Mitarbeiter:innen sind mit diesen Themen vertraut. In Niedersachsen gibt es bereits jetzt Regionen mit Schulen, die zum Teil mit 60% des geplanten Lehrpersonals auskommen müssen! Bislang ist mir in Gesprächen mit den Schulleitungen keine 100%ige Besetzung mit Lehrer:innen mitgeteilt worden. Diese Situation wird sich in Zukunft aufgrund fehlenden „Nachwuchses“ weiter dramatisieren.

Wie sehen deine Visionen für die Zukunft aus?

WL: Ich möchte für interaktiv – Fachbereich Schule – Perspektiven eröffnen. Ein ganz zartes Pflänzchen ist bereits gesetzt, weitere werden folgen. Siehe: Mindset! Außerdem ist mir wichtig, dass für uns Tätige intensiv begleitet werden, sich wertgeschätzt und „gut aufgehoben“ fühlen. Bei bleibender, guter Gesundheit möchte ich irgendwann meinen „Bereich“ in kompetente Hände übergeben. Natürlich hoffe ich auch auf eine Kooperation mit interaktiv Handball… logisch.

Vielen Dank für das nette Gespräch und die tollen Eindrücke deines beeindruckenden Lebenslaufs. Auf weiterhin gute Zusammenarbeit.

WEITERE
BEITRÄGE